Bei einem längeren Stromausfall mag die Idee naheliegend sein, das Auto als potenzielle Energiequelle zu nutzen. Schließlich verfügt es über eine Lichtmaschine, die Strom für die Batterie erzeugt. Doch aus rechtlichen und technischen Gründen ist dies keine empfehlenswerte Lösung. Gemäß der Straßenverkehrsordnung ist es untersagt, Fahrzeugmotoren unnötig laufen zu lassen, was mit Bußgeldern geahndet werden kann. Zudem ist die Stromerzeugung durch die Lichtmaschine begrenzt und erfordert einen Wechselrichter zur Umwandlung in Wechselstrom, was mit technischem Equipment und Wandlungsverlusten verbunden ist. Zusätzlich läuft der Motor im Leerlauf mit niedriger Drehzahl, wodurch die Stromproduktion weiter reduziert wird. Selbst wenn der Motor läuft, entstehen Wärme und der Lüfter verbraucht zusätzlichen Strom. Infolgedessen bleibt nur ein geringer Teil des erzeugten Stroms übrig. Darüber hinaus kann der Betrieb des Motors im Stand die Abgasnachbehandlung beeinträchtigen, insbesondere bei Dieselfahrzeugen.
E-Auto als Stromspeicher?
Für eine zuverlässige Notstromversorgung wird daher der Kauf eines dedizierten Notstromaggregats empfohlen. Obwohl Elektrofahrzeuge eine beträchtliche Stromspeicherkapazität besitzen, ist deren Nutzung als Haushaltsstromspeicher derzeit nicht effizient umsetzbar. Einige Modelle bieten zwar die Möglichkeit, Geräte mit 230 Volt über eine Steckdose im Innenraum oder einen speziellen Adapter am Ladeanschluss zu betreiben, jedoch reicht dies normalerweise nicht aus, um den gesamten Haushalt zu versorgen.